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Schreiben

Erste Verse bastelte ich mit 9 Jahren. Mit 12 nahm ich mir vor, Germanistik zu studieren, um als Schriftsteller zu arbeiten. Erwin Strittmatter, dem ich schrieb und um Rat fragte, antwortete mir, dass Schriftsteller nicht in Hörsälen geboren würden, sondern im Leben. Er riet mir, Lebenserfahrung zu sammeln und täglich aufzuschreiben, was mich am meisten bewegt hatte.

Das tat ich.
Doch als Soldat wurde mir von meinen Vorgesetzten das Tagebuch konfisziert, welches ob der realistischen Schilderung der Zustände bei der Volksarmee für Aufsehen sorgte. Auf die Frage, warum ich das aufschriebe, antwortete ich, weil ich später einen Roman darüber schreiben wolle und legte ihnen mehrere Texte vor. Einen der Offiziere hat das beeindruckt, denn er meldete mich dem Zirkel „Schreibender Soldaten“, die dann - per Kommandierungsbefehl - regelmäßig zu ihren Treffen einluden. Dort wurde professionell an den Manuskripten gearbeitet. Kurz darauf erschien meine erste Kurzgeschichte in der Presse. Es folgten weitere Veröffentlichungen. Später wurde ich Mitglied eines Nachwuchszirkels des Schriftstellerverbandes der DDR, doch nahm mich gleichzeitig die „Stasi“ ins Visier. Mir war stets klar, dass mir meine Texte kaum Einkommen erwirtschaften konnten. Dennoch begleitete mich das Schreiben durch das gesamte Leben.

Kurzprosa und Lyrik